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Momente in der Zeit – Ein Interview mit Carlos Huber

Carlos Huber ist der Gründer und Creative Director von Arquiste, einer der jüngeren Nischenmarken in der Duftszene. Huber, der Architekur studierte, lässt Aspekte seiner zwei Leidenschaften – Architektur und Geschichte – in seine Duftkreationen einfließen. Eine olfaktorische Momentaufnahme bestimmter Zeitpunkte in der Geschichte, abgefüllt in Flaschen und aufgebaut wie ein Gebäude.

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Wenn man sich deinen Lebenslauf anschaut, sieht man  eine Menge verschiedener Berufe und Fertigkeiten. Wusstest Du bereits in jungen Jahren, was Du später beruflich machen möchtest?

Tatsächlich ja, ich hatte schon immer die Liebe zur Architektur und der Geschichte in mir, deshalb wusste ich früh, dass ich etwas machen will, was mit diesen Themen zu tun hat.

Um kurz auf deinen Hintergrund in Architektur einzugehen, gibt es ein bestimmtes deutsches Bauwerk, dass du magst oder hast du einen speziellen Lieblingsort in Deutschland?

Obwohl ich kein Experte in deutscher Architektur bin und es womöglich nicht das schönste Gebäude der Welt ist, mag ich Schinkels Bauakademie in Berlin. Ich war sehr gespannt es in natura zu sehen, als ich zum ersten Mal Berlin besuchte, weil ich es intensiv in der Architekturschule studiert hatte. Ich finde, dass die deutsche Architektur eine der besten der Welt ist und es in Deutschland viele schöne Orte gibt. Ich empfand z. B. Hamburg als sehr schöne Stadt. Ich hoffe daher, dass ich in naher Zukunft mehr durch Deutschland reisen kann.

Deine Parfummarke Arquiste gibt es mittlerweile seit 4 Jahren und sie erfährt viel positive Resonanz. Hast Du dich in der Branche sofort willkommen gefühlt? Wie würdest Du deine Reise mit wenigen Worten beschreiben?

Natürlich gab es Höhen und Tiefen, aber ich hatte das Glück meine Marke in New York starten zu können und deshalb bereits im frühen Stadium viel Unterstützung erhalten. Ich konnte mit Zeitschriften und anderen Medien, Geschäften und Einzelhändlern – national und international – sowie dem Parfum-Haus Givaudan in Verbindung treten. Das alles half mir sehr Arquiste relativ schnell zu veröffentlichten und einer breiteren Masse an Publikum präsentieren zu können. Das Konzept meiner Marke ist für mich etwas ganz Besonderes und Teil meiner Authentizität. Aber eine Sache, die man lernen muss, ist ruhig zu bleiben und geduldig zu sein, denn Wachstum und Bekanntheitsgrad brauchen Zeit, besonders dann, wenn man ein gutes Produkt auf den Markt bringen möchte. Man muss entsprechend hart arbeiten. Und vor allem ist es auch ein kontinuierlicher Prozess, bei dem ich fortlaufend lerne.

Die Sozialen Netzwerke sind heutzutage ein sehr wichtiger Teil des Alltags im Allgemeinen. Auch viele Parfummarken verwenden sie für Marketing und die Vorstellung von neuen Produkten. Würdest Du sagen, dass die Möglichkeit, den Menschen regelmäßigen Einblick in deine Arbeit zu geben, es für eine Marke wie Arquiste einfacher macht bekannt zu werden und die Popularität zu steigern, besonders zu Beginn?

Definitiv, ja. Es unterstützt mich darin zu zeigen, dass Parfum für mich eine Leidenschaft ist, in die ich mein Herz und meine Seele stecke. Ich würde sagen, dass die Menschen so in der Lage sind zu erkennen, dass es hinter einer Marke tatsächlich echte Menschen gibt, die eine gewisse Hingabe an den Tag legen und dass es ein absoluter Full-time Job ist. Meine Intention in den Sozialen Netzwerken ist es, die Aufmerksamkeit der Menschen auch auf den Prozess der Parfumherstellung zu lenken. Es gibt natürlich wie überall positive und negative Seiten, die dabei zum Vorschein kommen. Es ist immer schön, Feedback zu deinen Kreationen zu hören, aber Kritiker können dich auch zerreißen. Ich lese das Feedback zu meiner Marke, weil ich der Überzeugung bin, dass die Interaktion mit den Menschen, die die Entwicklung meiner Marke verfolgen, auch wichtig ist. Ich bin aufmerksam und lese in regelmäßigen Abständen, um meinen Fans und Kunden etwas zurückgeben zu können. Doch wenn jemand etwas kritisiert, nur um es niederzumachen, denke ich, ist es besser, überhaupt nichts zu sagen.

Du hast erwähnt, dass Rodrigo Flores-Roux und Yann Vasnier enge Freunde von dir geworden sind und du viel über das Parfumhandwerk von ihnen gelernt hast. Ich nehme an, eure Freundschaft beeinflusst eure Arbeit auf eine Art und Weise, die anders ist als wenn du mit irgendwelchen Menschen zusammenarbeiten würdest. Würdest Du sagen, dass die Arbeit mit deinen Freunden immer harmonisch verläuft oder gibt es auch manchmal Meinungsverschiedenheiten?

Das Besondere an unserer Arbeit ist, dass wir zuerst Freunde wurden und dann beschlossen haben, zusammen zu arbeiten. Wir arbeiten zusammen gerade weil wir Freunde sind. Natürlich sollte man dann sensibler sein und die Dinge entsprechend sorgfältiger bewerten, aber wie bei jedem kreativen Prozess gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten, aber niemals Streitigkeiten. Rodrigo und Yann wissen sehr genau, was sie tun und dank Givaudan können wir die besten Zutaten verwenden, die wir bekommen können, so dass ich sehr stark von ihrer Erfahrung profitiere. Ich als Entwickler und Creative Director weiss viel über Marketing und wie man einer Marke ein Gesicht gibt. Ich habe mitunter die Möglichkeit mit anderen Leuten zu sprechen als Rodrigo und Yann es tun und kann ihnen so Feedback von anderen Bereichen des Marktes geben, die sie normalerweise vielleicht nicht hören würden. Ein ebenfalls wichtiger Punkt für unsere Zusammenarbeit ist, dass sie mich perfekt verstehen. Ich habe in der Regel für meine Düfte eine bestimmte Vision im Kopf und ich würde nicht mit Menschen zusammenarbeiten, die nicht in der Lage wären, meine Vision in einen Duft zu übertragen. Ich muss eine gewisse Verbundenheit fühlen.

Mittlerweile gibt es auch Düfte speziell für andere Outlets wie J. Crew und zuletzt El Palacio de Hierro. Wie kam es dazu? Gab es den Anspruch, dass sich die Düfte deutlich von dem Arquiste-Konzept unterscheiden sollen?

Mit diesen Veröffentlichungen kann ich an etwas leicht abgewandeltem von Arquiste arbeiten. Die Arquiste-Kollektion ist sehr konsequent in ihrem Ansatz jedem Duft eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort zuzuordnen. Jeder Duft erzählt eine Geschichte, die von Herzen kommt und gewissenhaft recherchiert wird. Die Düfte müssen jeden Aspekt davon widerspiegeln können. Das macht die Düfte komplexer. Bei den Kollaborationen mit J.Crew, El Palacio de Hierro oder St. Regis Hotels können wir an Konzepten arbeiten, die etwas anders sind, auch wenn sie immer etwas von dem „Geschichtenerzähl“-Aspekt von Arquiste innehaben. In diesem Fall erzählen sie dann eine Gesichte, die die spezifische Marke betrifft, mit der wir zusammenarbeiten. Wir können so auch eine andere Art von Kunden in einem anderen Markt erreichen. Die J. Crew und El Palacio de Hierro Düfte haben einen anderen Stil als Arquiste. Mit den Düften für El Palacio de Hierro, die im Wesentlichen Soliflores sind, sind wir zum Beispiel in eine Richtung gegangen, die von natürlichen Akkorden geprägt ist, mit einem Gefühl von Frische und Leichtigkeit, mehr wie ein Eau de Cologne. Sie sind fröhliche, liebliche Düfte, was nicht bedeutet, dass es ihnen an Eleganz fehlt. Sie stellen eine leichtere, zugänglichere Art von Kollektion dar.

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Hast Du jemals darüber nachgedacht, einen Duft komplett auf eigene Faust zu schaffen?

Ich bin eine Nase und ein Duftentwickler, aber kein Parfumeur. Ich habe nicht die formale, berufliche Ausbildung und das Diplom, die ein Parfumeur durchlaufen muss. Allerdings habe ich das Handwerk ein wenig studiert und entsprechende Erfahrung als Entwickler, welcher einen wesentlichen Part bei der Kreation eines Duftes einnimmt. Ich habe nicht das Bedürfnis einen Duft ganz allein zu schaffen, weil ich das Talent und die Sachkenntnis, die ein Parfumeur hat, respektiere. Er ist derjenige, der an der Formel arbeitet… als Entwickler bin ich derjenige, der mit dem Konzept kommt, den Prozess leitet und den Duft letztlich bewertet. So ist es ein kollaborativer, kreativer Prozess. Man kann nicht vorgeben, alle Rolle abzudecken und ich würde niemals so anmaßend sein, das zu tun.

Welche anderen Düfte trägst Du? Gibt es irgendwelche spezifischen Düfte oder Marken, die Du magst?

Natürlich trage ich auch andere Düfte. Ich mag Sycomore von Chanel zum Beispiel sehr gern und ich habe auch eine Duft-Sammlung. Ich trage ab und an verschiedene Düfte, aber meistens doch meine eigenen. Manchmal ist das gar nicht so einfach, da ich kontinuierlich am Vermarkten und Evaluieren einer Marke bin. Die Leute sollen erkennen, dass ich Düfte nicht einfach auf den Markt werfe, nur weil ich es kann. Ich bin nicht derjenige, der lediglich schaut wo es hinführt und wenn es nicht erfolgreich wäre dann fallen lässt. Ich glaube wirklich an meine Arbeit, deshalb wäre es keine Option für mich meine eigene Marke nicht zu tragen und in meinen Augen einfach nicht authentisch.

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Abgesehen von deinen Düften kommt auch dein Mode-Stil sehr gut an. Du schaffst es, immer perfekt auszusehen, besonders jetzt, da du beschlossen hast dein Aussehen ein paar Mal zu verändern. Machst Du dein Styling komplett allein?

Ja, das stimmt. Ich mache alles alleine. Für mich geht es dabei aber weniger um die Mode selbst, ich lege meinen Fokus auf den Stil. Ich trage das, wovon ich denke, dass es am besten für mich funktioniert und ich denke ich weiß, was ich tue. Natürlich fühle ich mich geschmeichelt von solchen Komplimenten, aber ich würde mich nicht als eine Art Mode- oder Stil-Ikone bezeichnen. Manchmal ist die Welt ein bisschen zu besessen von Image und dem Druck perfekt sein zu müssen.

Kannst Du mir ein Ziel nennen, dass Du gerne dieses Jahr oder in naher Zukunft persönlich oder beruflich erreichen möchtest?

Ich möchte Arquiste als Marke noch weiter etablieren und wachsen lassen. Ich möchte in naher Zukunft gerne eigene Arquiste-Filialen haben, so dass das Geschichts- und Architekturkonzept auch visuell dargestellt werden kann. Ich möchte dieses Konzept, das mir sehr am Herzen liegt beibehalten und in der Lage sein, die bestmögliche Qualität meiner Produkte zu halten. Ich wünsche mir sehr, dass meine Marke als etwas Authentisches und Langlebiges erkannt wird.

Das Interview führte Franfan20, vielen Dank!


Alles nur Fiktion – Ein Interview mit Josh Meyer

Josh Meyer ist der kreative Kopf hinter Imaginary Authors, einer Nischenmarke deren Konzept den Verstand fasziniert. Er und seine Marke überraschen mit durchdachten Düften, die Spaß machen und Geschichten erzählen sowie die Personen hinter ihnen offenbaren. Alles imaginär, doch gleichzeitig so detailliert und kreativ, dass die eigene Vorstellungskraft während dem Entdecken seiner Welt angeregt wird.

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Das Thema deiner Marke sind Romane, Fiktion und Geschichtenerzählen sowie die Personen dahinter… Bist Du folglich ein Bücherwurm und welche Art von Literatur magst Du?

Ich liebe so viele! Ich liebe John Barth, Nabokov, David Foster Wallace, Donna Tartt & John Irving… Aber vor kurzem habe ich auch angefangen viel über Malerei, Kunst und Kochen zu lesen, da diese Themen auch Parallelen zu Parfum und Parfumkunst aufweisen. Eine Menge Köche bspw. veröffentlichen sehr fesselnde Bücher darüber ein Restaurant zu betreiben und gleichzeitig an ihrer Kreativität zu feilen um mit ausgefallenen Nahrungsmittelkonzepten ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen. Das ist sehr inspirierend für mich, da dies ebenfalls wichtig für Imaginary Authors ist.

Ich liebe es zu lesen, aber für mich war meine Markenidee mehr ein neuer Weg die Welt der Nischenparfumerie zu erklären. Viele meiner Lieblings-Nischenmarken von vor 7 oder 8 Jahren verwenden keine Farbe auf ihren Etiketten und veröffentlichen keine einfachen Notenlisten. Das pure Lesen von Webinhalten auf deren Seiten ermöglicht oftmals nicht die Stimmung oder den Ton eines Duftes einzufangen, um eine Vorstellung davon zu erhalten, wie er tatsächlich riecht. Das macht es sehr schwer zu wissen, welchen Duft man kaufen soll. Mit IA wollten wir etwas schaffen, das lebendig die Geschichte des Duftes erzählt und haben gleichzeitig versucht, etwas Einzigartiges auf den Markt zu bringen. Die einzige Regel von meiner Seite aus, war es zu erreichen, dass jeder Aspekt des Konzepts auf Spaß basiert und dem spaßigen Konzept trotzdem etwas Anspruch zu geben.

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Wie ist der Ablauf, wenn Du einen neuen Duft erstellst? Wie stellst Du dir einen Autoren, die Geschichte um ihn herum und seine Arbeit vor? Lässt Du es einfach auf dich zukommen oder hast Du zuerst ein bestimmtes Konzept vor Augen?

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Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Für uns kommt der Duft vor allem anderen. Die Geschichte, die Bilder für das Etikett und die Box und die Notenliste kommen alle nachdem Duft der Duft fertig gestellt ist. Das Drumherum wird geschaffen, um die Geschichte über den Duft zu erzählen, seine Atmosphäre zu untermalen und Details darüber zu verraten wo die einzelnen Zutaten ihren Ursprung haben. Im Allgemeinen benutze ich 3 bis 4 Hauptakkorde, um einen Duft zu gestalten. Jedes Parfum besteht aber aus etwa 20 bis 50 Zutaten. Doch die Konzepte sind in der Regel viel einfacher und jede Note und jede Zutat ist ein Teil des Ganzen und wirkt sich auf einen der Hauptakkorde aus.

So hat zum Beispiel Memoirs of a Trespasser eine Menge an Vanille-Noten, die mit einer kräftigen Dosis Guajakholz verschmelzen. Es ist aber das Zusammenspiel des Trios aus Myrrhe, Benzoin und Ambrette, die der gesamten Komposition erst ihre Wirkung verleiht. Es ist nichts, was ich in der Natur gerochen habe oder aus meiner Erfahrung heraus entstanden ist, sondern vielmehr nur der Versuch mit einer einzigartigen Kombination von Noten, etwas Neues zu schaffen.

Ich nehme an, Bull’s Blood ist wahrscheinlich der Parade-Duft aus deiner Kollektion, der die Menschen wohl mit den umstrittensten Meinungen zurücklässt. Zumindest vom dem, was ich gehört habe, scheinen viele Leute ein Problem mit dem Bild des Stierkampfes zu haben. Und das obwohl es nur imaginär ist. Wie empfindest Du diese Art von Reaktionen auf den Duft und die Geschichte dahinter? Und wie erlebst Du die Reaktionen auf deine Düfte im Allgemeinen?

Sowohl Bull’s Blood als auch A City on Fire erwecken in vielen Menschen die gleiche Hass-Liebe. Beide polarisieren ziemlich. Ich denke, dass der Stierkampf mit starken Emotionen behaftet ist und auch etwas Beängstigendes an sich hat und so verhält es sich auch mit dem Duft Bull’s Blood.

Düfte sind sehr persönlich. Als ich damit anfing und mir bewusst wurde, dass ich diese Düfte mit der Welt teilen werden, habe ich immer gehofft, dass ich immun gegen Kritik wäre… aber nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Es ist immer sehr schwierig, wenn jemand etwas gegenteiliges über einen Duft sagt, den du eventuell anders beabsichtigt hast. Auf der anderen Seite… wenn eine Rezension oder einen Kommentar zu einem Duft gemacht wird, der diesen mit Worten beschreibt, die in die selbe Richtung gehen wie ich es mir vorgestellt habe, finde ich das sehr mitreißend. Es ist als ob man gemeinsam eine neue Fremdsprache spricht.

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Ist es Dir möglich einen Lieblingsduft aus deiner eigenen Kollektion zu benennen?

Ich mag immer die neuesten Duft. Oder noch besser gesagt? Ich mag immer das, was als nächstes kommt. Das ist immer das interessanteste und dynamischste für meine Nase. Es ist für mich persönlich einfach super wichtig, immer wieder neue spaßige Dinge zu entwickeln. Die Arbeit mit den immer gleichen Düften finde ich nicht inspirierend… Ich finde nicht zwingend, dass es der beste Duft ist, aber wenn ich einen wählen müsste, würde ich sagen, dass mich Every Storm a Serenade mehr erreicht als alle anderen. Der Duft ist sehr teuer zu produzieren und ich liebe die Art und Weise wie er mit mir harmoniert. Er ist einfach sehr gut und angenehm für mich zu tragen.

Imaginary Authors ist in den letzten 4 Jahren durch verschiedene Phasen von Flakongrößen gegangen. Du hast mit 60 ml angefangen und einige Zeit später 30 ml eingeführt. Inzwischen sind beide Größen nicht mehr erhältlich und die großen Flakons wurden auf 50 ml reduziert. Vor kurzem wurden dann die Travel-Sprays eingeführt sowie Kartonagen für die Düfte. Wie wichtig sind diese Veränderungen für eine eigenständige Marke wie deine auf der einen Seite und wie schwierig sind sie auf der anderen Seite?

Ja, jede Phase war ein großer Lernprozess. Die neueste Charge von 50ml Flaschen ist um einiges höher als die vorherige Version, was sie in Verbindung mit den schönen Etiketten nicht nur ästhetischer wirken lässt, sondern ihnen auch insgesamt eine bessere „Buchform“ gibt… die Etiketten sind buchstäblich 8x dicker als die vorherige Version. Auch die Zerstäuber sind viel schönere und haben hochwertigere Pumpen. Unsere Deckel sind nun mit dem IA-Logo gekennzeichnet. Die Einführung der Boxen und der Travel-Sprays sind jeweils nur unsere eigene Art, die Marke wachsen zu lassen und Spaß mit dem zu haben, was wir der Welt anbieten. Die Welt der Verpackung ist nicht einfach zu navigieren, wenn man nach etwas Einzigartigem sucht. Aber ich bin froh über das, was ich gelernt habe und hoffentlich können wir weiterhin neue und interessante Dinge schaffen.

Mit deiner Arbeit an der Duftlinie von The Sum hast Du auch mal etwas anderes gemacht. Gibt es noch andere Marken, die Du als möglichen Kollaborationspartner siehst? Oder kommen die Leute eher direkt auf dich zu und fragen nach einer Zusammenarbeit?

Ich liebe es, Parfum zu machen. Ich wünschte wirklich, ich könnte meine ganze Zeit damit verbringen, Düfte zu schaffen und anzupassen. Ich arbeitete mit The Sum, weil er meine Vision liebte, wie seine Düfte funktionieren könnten, ganz zu schweigen davon, dass seine Linie ganz anders ist als alles, was Imaginary Authors je gemacht hat und noch tun wird. Ich finde es gut auch mal in der Lage sein zu können, etwas anderes mit einer fremden Marke zu machen. Ich habe  erst vor kurzem mit Sam Rader von Dasein zusammengearbeitet und „Winter Nights“ geschaffen, welcher auf 400 Flaschen limitiert und fast sofort ausverkauft war.

Ich werde oft gebeten, personalisierte oder exklusive Düfte zu machen, aber dazu brauche ich einen speziellen Moment, in dem ich die Energie den Willen habe, diesen Duft zu schaffen. Ich möchte nämlich an das glauben können, was ich tue und an dem ich arbeite. Ich bin sehr glücklich, die Möglichkeit zu haben auch genau das zu tun.

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Bist Du ein Duftsammler und wenn ja, wie groß ist deine Sammlung? Gibt es einen Duft, den Du sehr magst und regelmäßig trägst neben deinen eigenen?

Ich habe eine riesige Sammlung! Ich trage vor allem eine Menge meiner eigenen Formeln… und der Kauf von Parfums hat sich mittlerweile in den Kauf neuer Rohstoffe verwandelt. Doch ich liebe den animalischen Amberduft „Lui“ von Mazzolari und das seltsam entspannte „Oud 27“ von Le Labo, „Domenico Caraceni“ bei einem Date und „Knize Ten“ für eine lange Autofahrt bei kaltem Wetter, „Sadanne“ von Slumberhouse, „Lampblack“ von Bruno Fazzolari, eigentlich alles von Bruno ist hervorragend. Alles, was Naomi Goodsir macht ist atemberaubend, ich liebe ihren neuen Iris-Duft… „Oud Cuir d’Arabie“ von Montale ist ein Langzeitfavorit von mir. Lubin’s „Vetyver“ ist mein liebster Vetiver-Duft, Czech & Speake’s „Oxford & Cambridge“ ist ein exquisiter und einzigartiger Lavendel-Duft, über den nicht zu oft gesprochen wird. Ich könnte eigentlich endlos weiter machen… YSL „Rive Gauche“ war für eine lange Zeit mein Favorit, als ich jünger war.

Gibt es Pläne für eine breitere internationale Vermarktung von Imaginary Authors oder ist das nach wie vor schwierig?

Ich liebe es mit dem Einzelhandel zusammen zu arbeiten, und ich bin immer auf der Suche nach guten Boutiquen rund um die Welt. Wir sind langsam dabei neue internationale Einzelhändler hinzuzufügen. Ich möchte, dass auch unsere Handelspartner eine gute Erfahrung mit Imaginary Authors haben und ich würde gerne mehr hinzufügen, wenn eine gute Handelsbeziehung geschaffen werden kann.

Was ist dein aktueller Bestseller? Immer noch Memoirs of a Trespasser?

Memoirs ist vielleicht unser Flaggschiff, aber „Cape Heartache“, Every Storm a Serenade und „Slow Explosions“ verkaufen sich auch gut… Die Leute sind auch weiterhin auf der Jagd nach A City on Fire, von dem wir entsprechend viel verkaufen.

Gibt es bereits irgendwelche News für 2017 zu verraten?

So viel spannendes wird kommen! Wir haben ein paar Lancierungen für 2017 geplant, sowie die Veröffentlichung unter ersten Linie von Duftkerzen, deren Entwicklung sehr lange gedauert hat. Ich bin so begeistert, sie endlich mit der Welt zu teilen! Das Beste ist einfach sich in den Newsletter einzutragen um auf dem neuesten Stand zu bleiben!

Ein Teaser?

“Tomorrow I will fight, but tonight, I recline into a dream of muddled mint and ice”Milton Nevers

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Das Interview führte Franfan20, vielen Dank!

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